So, Kurbelwelle ist verpresst, aber der Reihe nach:
Ausgangs-Material
Begonnen wird mit der linken, also Primär-Trieb Seite
Wichtig ist, dass die Bohrung im Hubzapfen für die Pleuellager-Schmierung genau zum Loch in der Kurbelwange fluchtet.
Ich habe dafür einen 4er Bohrer in die Ölbohrung gesteckt, der muss genau über der Zentrierbohrung der Kurbelwange liegen:
Ab unter die Presse
Wenn der Hubzapfen sitzt, Bohrer raus und Hubzapfen versenken
Jemand hatte nach dem Press-Druck gefragt, der lag zwischen 5 und 6,5 t.
Anfangs so bei 6,5 t, sobald der Hubzapfen die ersten mm drin ist, sinkt der Pressdruck wieder ab auf etwa 5 t.
Halbzeit
Der Hubzapfen soll bündig mit der Außenfläche der Kurbelwange abschließen, durch die Alu-Unterlage ging er allerdings etwas weiter durch, musste ich zurück drücken.
Die zweite Hälfte ist etwas kniffliger, da die Wangen möglichst wenig zueinander verdreht sein sollen.
Bei KTM gibt es eine spezielle Lehre dafür, die ist aber sehr teuer, es geht auch ohne, wer hat verwendet ein Prisma, in meinem Fall musste ein Winkel reichen:
Wenn die Wangen fluchten: Feuer frei
Sieht schon ganz gut aus.
Jetzt die Breite prüfen, Sollmaß ist 66mm.
Direkt nach dem Pressen war die KW zu schmal, das sieht man auch am Hubzapfen, der etwas über steht:
Also wieder unter die Presse, etwas zurück drücken. Problematisch hier das sogenannte Losbrech-Moment, sobald genug Druck aufgebaut ist, rutscht der Zapfen gleich ein ganzes Stück durch, im meinem Fall gleich 3/10 mm, wieder zu sehen am Zapfen, der zu weit drinsteht:
Also nochmal unter die Presse, und mit viel Gefühl
Das ist dann innerhalb der Toleranz, das kann so bleiben.
Jetzt beginnt das Geduldspiel, das endgültige Ausrichten der Kurbelwangen zueinander, demnächst hier nachzulesen