SuMo reifen Test in der Motorrad
Avon AM 43/44 Distanza
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 4,2Kg, hinten 5,9Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 5mm hinten 7,9mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Die Problembereiche sportlicher Reifen, Aufstellmoment beim bremsen oder nervöse Kippeligkeit bei moderater Schräglage, sind für den gutmütigen Distanza Fremdwörter.
Dafür gerät die englische Paarung in Sachen Schräglagehaftung als erste des gesamten Testfeldes ins Rutschen.
Nassfahverhalten
Englisches Wetter hin oder her, Nässe ist nicht die Stärke des Briten. Zwar überzeugt die AM 43/44 Paarung mit Nervenschonender Gripbalance zugunsten des Vorderrades, die Haftgrenze ist bei ihr indes recht früh erreicht.
Fazit
Auch wenn der Distanza intern auf die Namenserweiterung Supermoto hört, merkt man diesem Reifen eindeutig seine Ausrichtung für den Einsatz auf Reiseenduros mit all deren Prioritäten wie hohe Laufleistung und Stabilität an. Supermotofans trübt der begrenzte Grip im Trockenen wie auch im Nassen den Spass
Motorrad-Urteil
bedingt empfehlenswerter reifen, der seine Haftgrenze sowohl im Trockenen als auch im Nassen früh erreicht.
Bridgestone Battlax BT090
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 3,4Kg, hinten 5,2Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 3,5mm hinten 4,0mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Zweifellos gehört der BT090 zu den Sportlichen dieser Klasse. Mit ordentlichen grip selbst in extremen Schräglagen und erstklassigen Handling bleiben nur wenige Wünsche offen. Zum Beispiel nach einem breiteren Grenzbereich. Seine sportliche Handlichkeit bezahlt der Battlax – Kehrseite fast aller sportlich orientierten Reifen – zudem mit spürbarer Aufstellneigung beim Bremsen.
Nassfahverhalten
Während der BT090 im Trockenen sein Kür läuft, erfüllt er im Nassen eben seine Pflicht. Akzeptable Haftung und Grip-Balance werden –wie im Trockenem – lediglich durch einen schmal geratenen Grenzbereich getrübt.
Fazit
Manche mögens heiss. Je schärfer das Tempo, desto wohler fühlt sich der BT090. Kompromisslose Drifter können mit dem Bridgestone-Satz sehr gut leben, moderate Sportskollegen werden dagegen mit gutmütigeren Reifen glücklicher
Motorrad-Urteil
empfehlenswerter Reifen mit sehr sportlicher Orientierung und akzeptabler Nässetauglichkeit.
Continental ContiForceSM
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 4,2Kg, hinten 5,8Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 3,2mm hinten 4,9mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Dem ContiForceSM ist die klare Ausrichtung auf die Bedürfnisse leichter SuperMoto-Bikes anzumerken. Der Conti liegt satt auf der Strasse, liefert hervorragendes Feedback, besitzt auch in extremen Schräglagen aussergewöhnlichen Grip sowie einen breiten Grenzbereich. Sein Nachteil: Wie die meisten supersportlichen Pneus erzeugt auch der Conti ein spürbares Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage.
Nassfahverhalten
Keine Frage, wenn’s kübelt, bleiben Conti-Fahrer am Gas. Haftung, Rückmeldung im Grenzbereich, Lenkpräzision – der Conti stellt die aktuelle Referenz im Glibber dar.
Fazit
Mit dem ContiForceSM hat Continental in Sachen Supermoto ins Schwarze getroffen. Grip auch bei extremsten Schräglagen im Trockenen und erstklassige Manieren im Nassen hieven ihn auf Anhieb in die Erstliga der Quertreiber.
Motorrad-Urteil
sehr emphelenswerter Reifen für Supermoto-Drifter – im Trockenen genauso wie im Nassen
Dunlop Sportmax D207 RR
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 3,5Kg, hinten 4,8Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 4,0mm hinten 4,1mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Handling ist die starke Seite des Sportmax. Der Dunlop flitzt nur so um die Ecken. Allerdings bezahlt er dafür mit indifferenter Lenkpräzision bei moderater Gangart und starker Aufstellneigung beim Bremsen. In Sachen Haftung hat der mittlerweile in die Jahre gekommene Sportsmann allerdings Terrain an die Konkurrenz verloren. Im Extrembereich fehlt dem Dunlop der grip eines Conti oder Michelin.
Nassfahverhalten
Wenn’s kühl und nass ist, bleiben Sportsmänner lieber zu Hause. Das gilt auch für den Sportmax. Ohne auf seine Betriebstemperatur zu kommen findet der D207 nur schwer Traktion.
Fazit
Die Performance des Sportmax ist extrem von dessen Betriebstemperatur abhängig. Und die erreicht nur der , der - im Wortsinn – einen heissen reifen fährt. Zurückhaltende Fahrer, die obendrein auch mal im Regen ausrücken, sind nicht die Zielgruppe von Dunlop.
Motorrad-Urteil
empfehlenswerter Reifen mit starken Handling, akzeptabler Haftung im Trockenen, aber schwächen bei Nässe
Maxxis Goldspeed „Silver Line“
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 3,5Kg, hinten 4,8Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 4,0mm hinten 4,1mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Die Stärken des Goldspeed liegen eindeutig auf schlüpfrigen oder kaltem Asphalt. Dort baut er selbst ohne Warmlaufphase erstaunliche Haftung auf. Unter idealen Streckenbedingungen beginnt er allerdings früh zu schmieren- ähnlich dem Pirelli MT60RS. Ein Trost: Der Grenzbereich bis zum Wegrutschen ist riesig und schafft auch vertrauen, das Fehlen jeglichen Aufstellmoments beim Bremsen in Schräglage ebenfalls.
Nassfahverhalten
Der Goldspeed sieht nicht nur aus wie ein Regenreifen, er ist auch einer. Bei Nässe zieht er seine Bahn wie auf Schienen, sein extrem breiter Grenzbereich kommt dann im Vergleich zur Konkurrenz noch mehr zur Geltung als im Trockenen.
Fazit
Mit erstaunlichem Grip ohne Warmlaufphase, breitem Grenzbereich und neutralen Lenkverhalten tröstet der gutmütige Goldspeed über seine vergleichsweise frühe Haftungsgrenze im Trockenen hinweg.
Motorrad-Urteil
empfehlenswerter Reifen mit gutmütigen Charakter aber klarer Ausrichtung auf glatten oder nassen Untergrund
Metzeler Rennsport
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 3,8Kg, hinten 5,1Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 3,5mm hinten 4,0mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Nomen est omen. Rennsport liegt Metzeler in den Genen – mit all seinen Vor- und Nachteilen. Exzellente Trockenhaftung mit schmalen und kalkulierbaren Grenzbereich sowie scharfes Handling dominieren den Charakter des „Rennsport“. Aber: Mit Kippeligkeit bei moderaten Kurvenspeed und spürbare Aufstellneigung beim Bremsen bezahlt der Metzeler für seine Vorzüge.
Nassfahverhalten
Wiederum Nomen est omen. Rennsport verlangt Konzentration auf die Stärken – und die liegen beim Metzeler klar im Trockenen. Im Nassen erreicht der „Rennsport“ schon früh seine Haftungsgrenzen und will zurückhaltend gefahren werden.
Fazit
Mit scharfen Handling und beeindruckendem Grip einer der Top-Reifen des Testfeldes – solange es trocken bleibt. Nässe oder Kälte lassen den Metzeler schnell an seine Grenzen stossen.
Motorrad-Urteil
empfehlenswerter Reifen mit sattem Grip im Trockenen, jedoch klaren Schwächen bei Nässe.
Michelin Pilot Power
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 4,0Kg, hinten 4,5Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 3,5mm hinten 5,5mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Der Pilot Power besticht in allen Disziplinen. Als ob satter Grip bei extremsten Schräglagen und ein gut kontrollierbarer Grenzbereich nicht schon genug der Qualitäten wären, schafft es der Michelin, diese Vorzüge praktisch ohne Abstriche in allen Kriterien zu erreichen. Selbst Kippeligkeit oder Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage – in der Regel die Schattenseite der Sportlichkeit – kennt der Franzose kaum
Nassfahverhalten
Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser. Und genau das liefert der Michelin, wenn die Strasse spiegelt. Grip, Feedback und die Gutmütigkeit im Grenzbereich überzeugen – nur Conti-Fahrer haben´s in der Beziehung noch besser
Fazit
Die eierlegende Wollmilchsau scheint’s im Supermoto-Reifenlager doch zu geben. Perfektion im Trockenen, sehr gut im Nassen und quasi ohne Kippeligkeit oder Bremsaufstellmomment – was will man mehr?
Motorrad-Urteil
sehr empfehlenswerter Reifen, mit Spitzenleistung in allen Kriterien.
Pirelli Dragon Supercorsa
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 4,0Kg, hinten 5,6Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 3,5mm hinten 4,7mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Weitgehend baugleich mit dem Metzeler Rennsport, weißt der Supercorsa nahezu identische Qualitäten auf. Will heissen : Trockenhaftung, der schmale, aber kalkulierbare Grenzbereich, das scharfe Handling – alles Top. Bleibt die Tendenz zur Kippeligkeit und die spürbare Aufstellneigung, an der es für die Entwickler noch zu feilen gilt
Nassfahverhalten
Der Metzeler macht es vor und der Supercorsa nach: Nasse Pisten sind nichts für die beiden Vollblut-Racer. Wenn´s glatt wird, tut sich der Pirelli schwer, auf Temperatur zu kommen. Dann gibt es nur eines: Gas rausnehmen, zumal die Grip-Balance zuerst eher das Vorderrad als das Hinterrad rutschen lässt
Fazit
Bei schönem Wetter, genau dann, wenn Motorradfahren Spass macht, brillieren die Pirelli. Bei Regen lässt man jedoch seinen Untersatz besser in der Garage. Natürlich nicht nur wegen des Pirelli-Supercorsa - aber auch
Motorrad-Urteil
empfehlenswerter Reifen mit ganz klaren Stärken bei trockener Piste
Pirelli MT60 RS
Daten
Dimension 120/70R17 / 160/60R17
Gewicht: vorne 3,8Kg, hinten 5,6Kg
Maximale Profiltiefe: vorne 5,0mm hinten 4,9mm
Bewertung
Kurvenverhalten
Pirelli Nummer 2 im Test? Ja, ausnahmsweise. Denn der MT60RS gehört zum Supermoto seit Tag eins dieser Disziplin hier zu Lande. Und : Kaum ein reifen verhält sich gutmütiger. kein Aufstellmoment, kein Kippeln, keine Warmfahrphase, keine Überraschungen. Da mag man sogar die frühe Haftgrenze, die freilich von einem enorm breiten Grenzbereich angekündigt wird verzeihen. Das etwas träge Handling ebenfalls.
Nassfahverhalten
Keine Überraschungen – diesem Motto folgt der Pirelli auch im Nassen. Die Kombination aus einer Grip-Balance die stark zugunsten des Vorderrades geht, und satter Haftung bei Nässe macht den MT60RS zu einem der besten Regenreifen des Testfeldes.
Fazit
Tradition verpflichtet. Selbst nach über einem Jahrzehnt auf den Supermoto-Rädern dieser Welt bleibt der MT60RS seinem Charakter treu. Gutmütig und narrensicher, doch kein Reifen für Rundenrekorde
Motorrad-Urteil
empfehlenswerter Reifen für gemässigte sportliche Fahrer. Im Regen einer der Top-Pneus