Brustrohr undicht

Fusselhirnchen

alter Sack
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KTM
LC4 640 SM 02/05/07
Ich bin ja wohl so langsam der Meister der seltsamen Probleme...............:fie:

Habe gerade festgestellt, dass es an der Schweißnaht Brustrohr/ Hupenhalterung in kleinen Mengen Öl rausdrückt. Irgendwie bissl unverständlich, da es sich schließlich um ein durchgängiges Stück Rohr handelt, auf welches die Halterung einfach angeschweißt wird. Fakt ist aber, dass an 4 Schweißporen das Öl rauskommt:

20191110_101951.jpg

Im Stand ist alles dicht; sobald der Motor läuft und Öldruck aufgebaut wird, kommt das Öl raus. Menge nicht viel: ca. ein Fingerhut voll auf 100km.

Erster Versuch dauerelastische Dichtmasse hält aufgrund des Druckes nicht und ist schon nach 5 km wieder undicht.

Mein Plan ist eigentlich, es mal mit Flüssigmetall zu versuchen. Welches Zeugs taugt da was, soll heißen haftet gut und hält auch ein wenig Druck aus?
Schweißen würde ich erst als letzte Möglichkeit wählen, da doch etwas aufwändiger und ich es vor allem machen lassen müsste. Habe eine Werkstatt gefunden, die sich dranwagen würde; mein Freundlicher macht es nicht wegen Schweißarbeiten am Rahmen.

Problem sehe ich vor allem darin: wenn man unten an der Austrittsstelle abdichtet, könnte sich das Öl einen anderen Weg durch eventuelle Poren in der Schweißnaht suchen.

Wie würdet ihr weiter vorgehen?
 
Ein wenig aufschleifen, eine richtige naht drüber und anschließend Farbe ;) dann ist es „richtig“ gemacht...
 
Tja die alten Meister ...

ICH würde es im ersten Anlauf auch mit Flüssigkeitsmetall versuchen.

Wenn das nicht hinhaut, kannst ja immer noch eins drüber braten.
 
Ich würde es schweissen, für Rahmenreparaturen gibt es ja auch eine Anweisung von KTM. Außer im Bereich des Lenkkopfes sind Schweissarbeiten zulässig.
 
2 : 1 für's Schweißen also erst mal....................:tada:

Trotzdem und vor allem: ich müsste es machen lassen. Das Öl muss vollständig aus dem Brustrohr raus sonst könnte es kokeln. Mein Freundlicher sagt er dürfe nicht am Rahmen schweißen. Sollte es wieder an einer anderen Stelle siffen, das ganze Theater noch mal von vorn.

Kaltmetall kann ich selbst machen und ich hätte mit relativ wenig Aufwand zunächst die Gewissheit, dass sich das Öl keinen anderen Weg bahnt. Ich frage mich eh, wie Öl aus einem geschlossenen Rohr austreten kann. Da muss doch unter der Schweißnaht irgendwas nicht ok sein.
Sollte es dicht bleiben, könnte man irgendwann immer noch eine 'ordentliche' Schweißnaht ziehen.


Die Frage bleibt: welches Kaltmetall ist möglichst temperaturbeständig und haftet gut?
 
Da muss doch unter der Schweißnaht irgendwas nicht ok sein.
Schweißen ändert immer was an der Struktur vom Material, das erhitzt wurde. Und dann kommen die Vibrationen.

Dazu können ggf. Spannungen durch Schweißen ins Material kommen, was in Betrieb ganz schnell zu einem Vibrationsriß führt. D.h. in teilweise heißem Zustand spannungsfrei einen Ring geschlossen, der in abgekühltem Zustand verspannt ist.

Gruß, Ralf
 
Ich würde auch schweißen, höre aber raus, dass du das nich unbedingt willst. Du könntest seitlich ein paar Körnerpunkte setzen. Durch die Materialverdrängung könnte es dicht werden, wenn du Glück hast.

zur Not noch JB Weld 8281 drauf
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf alle Fälle schweissen. Aber besser als der Typ bei KTM, der es zu gut gemeint hat mit durchbrennen.
Würde das WIG schweissen lassen, das macht eigentlich nur sehr lokal Temperaturänderungen und ist schnell vorbei.
Wenn das einer gut kann - nicht ich :) - dann siehst nachher gar nix, nur die Farbe ist angekokelt.

Die ganze Kaltmetall Pickerei kannst vergessen. Das würde ich im Urlaub, für die letzten paar 1000km machen, daheim dann wie oben.
 
Jaaa jaaaaaa, ist ja gut. :aua:

Ich hab heute noch mal alles richtig abgeschliffen und sauber gemacht. Ursache ist nicht die Schweißnaht selbst, sondern ein ~10mm langer Haarriss ganz knapp unterhalb der Naht. Kann man (zumindest meinen maroden Augen) kaum sehen; selbst auf nem Handyfoto erkennt man nur sehr wenig.
Kleben fällt jetzt eh aus, weil sich der Riss weiterbilden könnte.

Zurzeit hab ich die Wahl zwischen nettem Nachbarn (nicht so viel Erfahrung, aber gutes WIG- Gerät leihweise) und meinem Reifenaufzieher (wahrscheinlich mäßig Erfahrung mit ??? WIG- Gerät).
Der Nachbar wäre kostenlos und bei mir daheim. Dem Reifenabzieher müsste ich das Mopped bringen; die Reparatur kostet natürlich aber ich könnte ihm die Hölle heiß machen, wenn er mir den Rahmen zerbrät.

Andere Alternativen hätte ich im Moment noch nicht. :schreien:
 
Hast keine dorfschmiede oder einen Landmaschinenmechaniker in der Nähe? Deine beiden Kandidaten hören sich beide nicht so fein an :rolleyes:
 
Gib dem netten Nachbarn mal ein 2mm Blech und frag ihn, ob er nicht eine 3cm lange Naht machen mag. Dann siehst ja, ob ers kann.
 
Deine beiden Kandidaten hören sich beide nicht so fein an :rolleyes:
Ist wohl wahr.
Einzige wäre evtl. noch ne Firma, die Mülltonnenbehälter und Briefkästen herstellt. Die schweißen den ganzen Tag.
Problem dabei: ich hab keinen Hänger und muss mit dem Mopped hinfahren und vor Ort zerlegen bzw. Öl ablassen. Anschließend wieder alles zusammenhauen.
Gib dem netten Nachbarn mal ein 2mm Blech und frag ihn, ob er nicht eine 3cm lange Naht machen mag. Dann siehst ja, ob ers kann.
Wäre ne Idee. Aber erst Montagabend, wenn er das Schweißgerät hat.

Rohrdicke vom Brustrohr ist 2 mm?
 
Weiss ich nicht, aber wird wohl so ähnlich sein.
 
Ich habe eine Automatikgetriebe Ölwanne an einem PKW verzinnt, ist 12Jahre her und hält immer noch, über 150tkm, das trägst du auf wie beim spachteln mit einem guten Heißluftfön. Den Rost wegmachen , entfetten, verzinnen, verschleifen und Farbe drüber.
Das hatte mir ein Karroseiebauer empfohlen, zuerst wollte ich es Hartlöten, hatte aber Bedenken wegen dem dünnen Blech.
 
Na ich hatte ja zunächst auch fest geplant, so ein Flüssigmetall zu nehmen. Rein vom Abdichten her hätte das mit Sicherheit geklappt.
Da bin ich aber zunächst davon ausgegangen, dass es direkt an der Schweißnaht undicht war.

Fakt ist aber, dass ein Haarriss knapp unter der Naht entstanden ist, und der könnte sich evtl. ausweiten. Deswegen halt jetzt doch Schweißen. :tada:
 
Du solltest zu einem Fachmann gehen .
Risse werden meines Wissens an den jeweiligen Enden durchgebohrt vor dem Schweißen,um ein erneutes reißen zu verhinden. Der Rahmen ist glaube aus legierten Stahl (wichtig bei der Materialzugabe?)
Alles in allem geh am besten zu einem Schweißfachmann oder /betrieb.
Im übrigen darf jederman an Fahrzeugrahmen schweißen wenn er Sachkundig ist.

Fahrzeugbau/Schweißen gehört nicht zu den aufsichtpflichtigen Schweißarbeiten
Hier ein Link aus einem Forum die das Thema dikutieren:

Edit Hier der 8.Post mal hinkopiert:
Schaut mal in die DVS 2508, VdTÜV Merkblatt 728 und DVS 2501-2505:
1. Es muss kein Fachbetrieb oder geprüfter Schweißer machen.
2. Prinzipiell darf jeder an Fahrzeugen schweissen.
3. Doch, an Motorradrahmen darf man Schweissen, deshalb gibt es das DVS Merkblatt 2508.
Wer es nicht glaubt, fragt mal einen TüV-Ingenieur einer Technischen Abnahmestelle!
Mein angelesenes Wissen (ohne Gewähr oder Garantie)

Alternativ kann man auch einen gebrauchten Rahmen kaufen?

Mfg. Rüdiger
 
Es gibt da, wie schon geschrieben, ganz klare Vorgaben vom KTM:dem2_124.jpg

Der Zusatzstoff für 25CroMo4 ist CroMo1, Werkstoffnummer 1.7339: CrMo 1
 
Cool mal was genaues,steht auf den Seiten 2 u.3 noch etwas wichtiges?
Der Schweißernachweis wenn es um Tüv oder Haftungsrecht geht ist dann evtl . geschäftlich wichtig,
nicht für mich als Privatmann.
jetzt weiß ich den Werkstoff und das Zugabematerial Danke.
Würde es dir etwas ausmachen diese Vorgaben in die FAQ`s zu Hinterlegen?

Mfg. Rüdiger
Edit: bei genaueren hinsehen ist die Anweisung leider nur für Gitterrohrrahmen gültig, gibt es das auch für die Lc4 ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nur diese Seite, letztlich sollte das auch für den LC4-Rahmen gelten, wichtig ist ja das für das Material geeignete Verfahren.
 
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