DIY Anleitung zur Reparatur der Ausrückwelle an LC4 Motoren.

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KTM
LC4 640
Was ist interesssant an der Ausrückwelle der Kupplungsbetätigung am LC4 Motor?
Zunächst zwei Dinge:

-ist sie beschädigt, wandelt sich Deine LC4 in einen rollenden Albtraum.
-Sie ist nicht mehr im Handel zu bekommen.

Warum diese Welle über die Regenbogenbrücke geht, kann viele Gründe haben.
Die jetzt im Einzelnen nicht relevant sind.
Bei mir persönlich kam einfach alles zusammen. Das labile Kugellager der Antriebswelle hatte durch sein Spiel das Nadellager auf der Innenseite zerschossen. Was wiederum für soviel Spiel auf der Antriebswelle sorgte, das ich nur noch durch permanentes nachstellen des Kupplungszuges irgendwie Richtung Heimat kam. Irgendwann war alles so verkeilt das die 640 den 3. Gang behielt. Aber sie brachte mich nach Hause.
Was anderes zählt ohnehin nicht.

Beim Lösen der Abdeckung der Ausückwelle sprang mir die Welle überglücklich entgegen, der Platz darunter hatte sich fleißig mit Trümmern des Nadellagers gefüllt.
-ich hab den Zustand der Ausrückwelle nach dem Ausbau nicht dokumentiert. Was ja egal ist, das Ding war eindach nur übel verhurt.

Als Erstes, fräste ich das deformierte Metall mit einem Dremel weg und brachte die untere Nut wieder in Form.
Sah dann so aus:
20200406_192815.jpg
Wer jetzt denkt, alles Tacko irrt sich gewaltig.
Die Kante der Nut ist nicht mehr vorhanden und im unteren Bereich hat sich sogar ein Ausgang aus der Fräsung gebildet.
-meine Druckstange ist so scharfkantig eingelaufen, das sie es spielend schafft den Ausgang der Fräsung zu finden und sich darin zu verkeilen.
Anschließend ist die Kupplungsbetätigung blockiert.
 
Um die Kante wieder herzustellen habe ich mich entschlossen Material aufzulöten.
Dazu braucht man:
Flussmittel, Stahllot oder Stablot.
Mindestens einen kräftigen Gasbrenner.
20200406_103730.jpg
20200406_103812.jpg
Ich wählte die zweite Variante mit einer 18er Kanüle.
Beachten sollte man dabei, das die Welle einige Wärme aufnimmt. Es darf also draufgebraten werden.
-ich habe die Kante der Nut mit Stablot aufgebaut und mit Stahllot alles verschwemmt.
Schaut dann so aus:
20200406_103750.jpg
 
Danach wird das überschüssige Lot wieder mit einem Dremel weggefräst und die Nut in ihre ursprüngliche Form gebracht.
Spätestens jetzt verflucht man die Idee ChromKobalt Stablot verwendet zu haben.
...ist recht hart.
Im Groben schaut das dann so aus:
20200406_134208.jpg
20200406_134230.jpg
Die Fräsung hat nun ihre Kante wieder erhalten und kann wieder die (neue) Druckstange bedienen.

Nun wird das Ganze gereinigt und aufgehübscht.
20200406_143221.jpg
20200406_143236.jpg
Einen Schönheitspreis wird das Werk wohl kaum erhalten, aber Dank der Materialwahl so schnell nicht mehr einlaufen.
 
Studentenheim Wiener Neustadt

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