Kolbenspiel

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LC4 @v 1999
Hallo!

In diesem Beitrag ist die Rede von unterschiedlichem Kolbenspiel für Rallye (0,08mm) und Standard (0,06mm). Was hat's damit auf sich? Wie begründen sich diese Unterschiede? Ähnlich unterschiedliche Einbaumaße gibt's wohl auch bei den Kolbenringen. Dieselbe Frage.

Gruß, Ralf
 
das ist mein Beitrag. Ich habe das von Pinoatec, ergibt auch Sinn. Wir messen ja das Einbauspiel des Kolbens, d.h. Bei warmem Motor ist das Laufspiel kleiner (wegen der unterschiedlichen Ausdehnung von Kolben und Zylinder), es muss aber noch Platz für die Schmierung, also Öl sein. Der Kolben sollte beim Warmfahren nicht kippen und im Warmen Zustand auf keinen Fall klemmen. Wir haben im normalen gebrauch mehr Kaltstarts und weniger Vollgasfahrten im Vergleich zu einer Rally, die fahren ja in allen Bereichen am Leistungslimit, haben höhere Temperaturen im Motor und oft auch in der Umgebung. Und natürlich auch andere Wartungsmaßstäbe. Die Rallymotoren der 690er Baureihe unterscheiden sich in mehreren Punkten zur Serie.
Belegen kann ich das größere Spiel aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich denke „Standard“ ist ein Gußkolben und „Rallye“ ein Schmiedekolben, daher das unterschiedliche Spiel.
 
Bei warmem Motor ist das Laufspiel kleiner (wegen der unterschiedlichen Ausdehnung von Kolben und Zylinder),
Ok, das glaube ich Dir so :) Dagegen steht allerdings die Methode der Erstinbetriebnahme einer Kolben-Zylinder-Paarung mit engen Toleranzen bei nahezu Betriebstemperatur des Zylinders. Das machen die Auskenner durch Anwärmen des Zylinders von außen sowie Einfüllen von heißem Kühlmittel. Ok, vielleicht hilft's auch nur auf den ersten paar Umdrehungen, weil der Kolben doch nicht soviel Temperatur von der Zylinderwand aufnimmt, bevor es losgeht, aber der Zylinder ausgedehnt ist.

Der Kolben sollte beim Warmfahren nicht kippen
Dafür sorgen heutzutage fast nur noch die Kolbenringe und eben nicht mehr die Kolbenhemden, AFAIK. Bei den KTM-Kolben aus dem letzten Jahrtausend stabilisierten die Kolbenhemden und waren dementsprechend größer, aber bei modernen und deutlich leichteren Kolben wie z.B. die aktuellen von CP, glaube ich an die Kolbenring-These.

Wir haben im normalen gebrauch mehr Kaltstarts und weniger Vollgasfahrten im Vergleich zu einer Rally
Das stimmt auch. Nur halte ich dagegen, daß viele Rallye-Modelle ohne Thermostat fuhren und dadurch auf der Verbindungsetappe bis zum Start der Wertungsetappe sicher nicht auf Betriebstemperatur kamen. Glaub mir :) Ich war bei der Dakar 2006 als Zuschauer/Zuhörer in der Gegend von Er Rachidia (dort auch im Fahrerlager) und habe morgens bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und bei Dunkelheit den Troß der Kradisten mitbekommen (nicht so tolles Filmchen zudem von Torsten und dabei auch noch > 8MB, aber authentisch). Hier von der Liaison (56km) südlich von Er Rachidia auf halbem Weg nach Erfoud:
Danach kamen 388km Wertungsetappe und nochmal knapp 200km Liaison.
Zum Vergleich die Vorbeifahrt der ersten Autos bei mind. 10Grad mehr:

Die Rallymotoren der 690er Baureihe unterscheiden sich in mehreren Punkten zur Serie.
Die Serie fuhr Einspritzanlage, die Dakar-Maschinen natürlich mit Vergaser, denn die wollten ankommen. Außerdem funktionierten die Rallye-Auspüffe mehr nach dem Rückstoßprinzip ;-) Aber auch bei den "echten"[tm] LC4-Motoren konnte man die Unterschiede speziell bei den letzten Jahrgängen von außen sehen: Wasserpumpe unten am Kupplungsdeckel, dickere Kupplung hinter separatem Deckel, andere Ölkreisläufe. Und vom Hubraum reden wir besser nicht.

Gruß, Ralf
 
Studentenheim Wiener Neustadt

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