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- KTM
- KTM 640 Bj. 2000 / Yamaha R1 RN01 Bj. 1998
vorab möchte ich direkt sagen, ich habe die Suchfunktion benutzt um mir Hilfestellung zu holen. Das hat mir auch um einiges geholfen, allerdings gibt es doch noch etwas, wo ich momentan etwas festhänge. Aber vorab schildere ich mal die Situation.
Wie schon in meiner kleinen Vorstellungsrunde erwähnt, habe ich mir nach mehreren Jahren Motorradabstinenz wieder ein Bike zugelegt. Das war ein Tausch gegen eine alte 98er R1. Ich dachte mir aber erstmal das der Tausch alleine vom Wert her rentabel ist, denn eine 640er im guten Zustand hat immer etwas mehr Wert als eine 98-99er R1, sofern sie in etwa in der selben Verfassung sind. Also nahm ich mich der Sache an, wusste allerdings zu dem Zeitpunkt nicht, in welcher schlechter Verfassung sich die Kati tatsächlich befindet. Ehrlich gesagt, war ich auch so euphorisch wieder 1 Zylinder zu fahren, dass ich Sie wohl trotz des schlechten Zustands, der mir da noch nicht bewusst war, genommen hätte.
Zur Probefahrt etc war alles i.O. Sprang sofort an, lief rund. Motor war trocken und machte technisch erstmal keinen schlechten Eindruck. Einzig die Kupplung war nicht mehr so sahning, schliff etwas und war recht ruppig. Aber das war erstmal nicht so schlimm, da das ja nun nicht weltbewegend teuer ist. Die Maschine war nun also meine. Nach wenigen Tagen meldete ich die Maschine auf meinen Namen an und ich fuhr zur Arbeit. Eine Strecke sind 63km. Hinfahrt war alles super, einmal brach kurz die Leistung für 2 Sekunden ein. Da hab ich mir erstmal nichts bei gedacht. Vielleicht sei zu erwähnen das ein Dellorto PHM 40 SD verbaut ist, der ja bekannt dafür sein soll mal etwas zickig zu sein. Ausserdem ein High-Flow Kopf, sowie der Krümmer der 660 und ein größerer Luftfilter-Pilz von BMC Airfilters. Ausserdem auch eine Magura Kupplung. Wie dem auch sei. Nachdem ich dann Feierabend hatte, startete ich die Maschine, ließ Sie kurz warm laufen und wollte los. Nach 50 Metern ging sie einfach aus. Wieder gestartet, kurz gewartet, dann etwas entspannter angefahren und nach weiteren 100 Metern ging Sie wieder aus.. Da wurde ich dann stutzig. Ich bekam Sie dann zum laufen und bekam Sie auch die 63km wieder nach Hause, allerdings ging Sie mir weitere 3x aus auf dem Weg nach Hause. Ganz urplötzlich. Als sie fast ausgerollt war, ließ ich kurz vorm Anhalten die Kupplung wieder kommen im 2ten Gang und die Maschine lief wieder. Am nächsten Tag stellte ich den Vergaser neu ein, nach eine Tabelle, die ich von KTM Sommer gefunden hatte. Die Maschine lief wieder besser und ich fuhr noch 2 mal meine Hausstrecke von etwa 20 km. Irgendwann war es dann soweit das ich nochmal wieder loswollte, ich bekam die Maschine nicht mehr gut an, Sie lief unrund und nahm kaum Gas an. Auch nachdem sie warmgelaufen war, war die Gasannahme schlecht bzw ich würgte Sie fix ab, obwohl ich nichts mehr verstellt hatte bis hin zu dem Zeitpunkt als ich Sie gar nicht mehr anbekommen habe. Da konnte ich mich auf den Kopf stellen. Da die Saison eh fast zu Ende war, entschloss ich mich dazu, den Vergaser auszubauen und zu reinigen und ggf. Düsen etc zu ernuern. Und da ich eh noch einiges vorhatte, was die Optik anging, entschloss ich mich dazu, die Maschine zu zerlegen um alles wieder bisschen frisch zu machen und den Heckrahmen auch so umzubauen, wie ich ihn gerne hätte, um am Ende wieder alles schön sauber zusammenzubauen. Als ich dann das ganze Dekor, Sitzbank etc abbaute, kam einiges zum Vorschein. Der Schlauch zwischen Vergaser und LuFi-Kasten hatte einen Riss von ca 4cm, ich dachte ging davon aus das das die Hauptfehlerquelle des schlechten Motorlaufs war. Ich bestellte schonmal einen neuen Gummischlauch. Die Kabel die an den Thermoschalter im Kühler gingen, waren komplette verschmorrt und ineinander verschmolzen. Allgemein waren viele Kabel angeschmorrt, vielleicht weil sie falsch gelegt waren!? Zu nah am Motorblock? Ich weiß es nicht. Ich machte mir also eine Liste, die ich nach und nach abarbeiten wollte bzw will.
Diese sah/sieht wie folgt aus:
- Ölwechsel + Filter ✓
- neue Kupplung ✓
- neue Zündkerze ✓
- neuer Vergaserschlauch LuFi-Kasten/Vergaser ✓
- Vergaser reinigen, revidieren ✓
- Heckrahmen umbauen
Als ich also den tatsächlichen Stand der Dinge vor mir hatte, war mir klar, dass hier mehr Arbeit hinter steckt. Ich würde niemals diese Maschine wieder mit dem ganzen Kabelsalat zusammenbauen wollen. Wenn denn wollte ich es alles vernünftig wieder zusammenbauen, also beschloss ich Kabel zu erneuern, dann in einen vernünftigen Flexschlauch zu packen um ihn dann auch vernünftig zu verlegen. Zur Hilfe nahm ich mir den Originalen Elektro-Schaltplan der LC4 und ein Multimeter. Ich habe also die Kabel ersetzt, mit Lötverbindern wieder verbunden. Vertauscht habe ich nichts, denn ich habe die Kabel mit dem Multimeter auf Durchgang geprüft um vor allem auch die Massekabel nicht zu vertauschen, von denen ja ein paar mehr verlegt sind. Dann habe ich die Kabel erstmal provisorisch verlegt, denn ich wollte erstmal schauen, ob die Maschine wieder vernünftig läuft, nachdem ich all die anderen Sachen erneuert habe. Danach kann ich ja immernoch die Kabel akkurat verlegen. Nach dem Erneuern der Kabel habe ich den Vergaser mit neuen Düsen und Dichtungen bestückt (auf die Teile von Dellorto musste ich 13 Wochen warten! ). Dann wechselte ich noch die Zündkerze und machte die Kupplung auch noch neu. Dann habe ich den Vergaser eingebaut, nochmal auf Grundstellung eingestellt, neuen Sprit gefüllt. Ich schloss die Batterie an und wollte testen. Der Vergaser orgelte los aber es tat sich nichts weiter. Das versuchte ich ein paar mal öfter. Es tat sich nichts. Batterie war zwischenzeitlich schon leer (ist nicht mehr die beste, aber zum Starten sollte es allemal reichen). Und dann kam ich zu dem Punkt an dem ich jetzt stehe, ich baute die Zündkerze aus um zu schauen ob denn überhaupt ein Zündfunke da ist. Negativ. Ich habe das Zündkabel noch ein Stück zurückgeschnitten und neu in den Zündkerzenstecke geschraubt, allerdings brachte das nichts. Dann habe ich direkt das Kabel ohne den Zündkerzenstecker an Masse gehalten, leider ohne Erfolg. Also verhindert irgendwas, dass ich den Zündfunken bekomme.
Ich möchte also jede Fehlerquelle ausmerzen jetzt, damit ich wieder weiterkomme. Bisher habe ich den Killschalter geprüft. Da ich die Armaturen (Killschalter, Licht etc.) sowieso neu machen möchte, zerlegte ich den Schalter und habe geprüft ob der Killschalter irgendwie Masse schließt, aber das scheint okay zu sein.
Was kann es jetzt noch sein ? Verbessert mich bitte wenn mir was fehlt?! Elektrotechnisch bin ich defitniv nicht all zu gut aufgestellt, also bitte lacht mich nicht aus wenn sich was bei mir nicht ganz schlüssig anhört oder unlogisch klingt, ich freue mich über jede Hilfestellung, Ratschläge oder vernünftige Kritik.
1. Ich möchte jetzt noch den Kupplungsschalter prüfen. Wie mache ich das ? Wo sitzt der Schalter für die Kupplungsbetätigung? (Wie gesagt, es ist eine Magura Kupplung verbaut) Ich habe kein Plan wo ich da ansetzen muss.
2. Neutralschalter prüfen. Aber selbst wenn der Neutralschalter kaputt sein sollte, dann sollte die Maschine doch anspringen bzw. einen Zündfunken geben, wenn ich die Kupplung ziehe oder sehe ich das falsch? Wie kann ich den Neutralschalter prüfen ausser über die Diode, dass kein Gang drinne ist? Kann ich den brücken?
3. Fehlerquelle, Kontaktschalter des Seitenständers? Dazu gibt es was zu sagen: Ich übernahm die Maschine und irgendwann fiel mir auf das zwei Kabel in der Weltgeschichte rumhingen den denen am Ende noch die kleinen Kabelmuffen hingen. Das waren die beiden Kabel vom Seitenständer. Zu der Zeit lief die Maschine aber, von daher gehe ich davon aus das diese wohl vor den Muffen gebrückt wurden und die überflüssigen Kabel des Seitenständers jetzt einfach nicht vernünftig irgendwo festgemacht wurden (davon mal abgesehen hätte ich Sie dann lieber ganz entfernt bevor sie irgendwo sinnlos rumhängen). Um das aber sicher auszuschließen, dass es nicht nicht Kontakt des Seiteständers ist, der den Zündfunken verhindert, würde ich die Kabel dafür lieber prüfen, bzw prüfen ob die Kabel wirklich gebrückt sind, denn es kann ja auch sein das sich die gebrückte Verbindung wieder losgerüttelt, abgerissen etc ist. Jetzt ist nur die Frage, die ich mir selber nicht beantworten kann und wo ich auf Hilfe von euch hoffe. Wo laufen die Kabel vom Ständer direkt hin? Wo wird i.d.R. die Verbindung gebrückt? Wie weit laufen die Kabel ? Ich habe eine kleine Vermutung, dafür hänge ich noch Bilder an. Aber da ich mir nicht sicher bin, frage ich euch! Leider habe ich diese Kabel auch im Elektroschaltplan nicht gefunden?
4. Testen der Zündspule. Ich habe die Vermutung dass es tatsächlich an der Zündspule liegt, denn die Maschine lief ja wie ein Sack Nüsse bevor ich sie schlussendlich dann anfing auseinander zu bauen. Ich will aber nicht einfach eine neue Zündspule bestellen, da diese ja nicht gerade günstig sind. Ich würde meine verbaute Zündspule gerne erst einmal prüfen, nur weiß ich wirklich nicht wie ich das mache? Das habe ich noch nie gemacht und ich weiß nicht wo ich da ansetzen muss. Ich habe bisher nur Sachen auf Durchgang geprüft und auf Spannung. Aber mit Widerständen messen kenne ich mich nicht aus. Wenn das Ding dann wirklich hinüber ist, kann ich eine neue Zündspule bedenkenlos bestellen. Kann mir da einer Hilfestellung geben?
Gibt es noch mehr Sachen, die meinen Zündfunken verhindern können? Ich bin um jede Hilfe dankbar!! Ich habe die Hoffnung wirklich fast verloren! Ich weiß das es Fragen über Fragen sind, aber ich denke in diesem Forum ist mir am meisten geholfen. Ich will die Maschine auch eigentlich nicht die ewigen Jagdgründe schicken, weil ich dafür schon zu viel Geld investiert habe, aber momentan verliere ich ganz langsam die Motivation.
Besten Gruß
Jan