Motor Revision für Anfänger - mein erster Motor

**EVIL** schrieb:

Was soll sich da verdrehen?
Die Fixierschraube ist auf der linken Seite der Kurbelwelle wie der Primärantrieb auch.

Die Kurbelwelle würde ich nur verdrehen wenn ich das polrad mit der eingeschraubten Fixierschraube festziehe das mache ich aber nicht.

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Hab mich auf das In post 145 erwähnte Polrad bezogen - und nicht so genau wahrgenommen, dass du wieder das Primärrad erwähnst - da kann man natürlich nichts verdrehen…

Alles gut

Ja, man kann die Kurbelwelle blockieren mit Alu oder Lappen. Von KTM gibt es sogar so eine "Zahnreihe", die man da rein steckt.

Problem ist aber beim alleine schrauben ohne Motorhalter, dass man den Motorblock gegen die 170Nm festhalten muss. Oder wie macht ihr das?

Im eingebauten Zustand.

170 Nm hältst auch im Motorhalter kaum alleine dagegen.

Da brauchts dann schon etwas Schmalz im Arm

Übrigens, Werkzeug ist wohlbehalten wieder beim Besitzer eingetroffen

Den Primärantrieb hab ich auch mit der eingeschraubten Kurbelwellenfixierschraube angezogen.
Beim Polrad sollte man das natürlich nicht machen.
Dazu hab ich das Polrad mit einem Ölfilterriemen fixiert und dann die Mutter mit dem entsprechendem Drehmoment angezogen.

Kapitel 6: Montage Fortsetzung

Ich habe mir aus Altmetall einen Polradhalter gebaut. Der greift auf der Seite, die zur Kurbelwelle zeigt in zwei Löcher. Dafür habe ich Gewinde in den Halter geschnitten und jeweils eine Schraube eingedreht. Der Schraubenkopf muss passend zum Polradloch sein.
Wer nicht gerne bastelt: Sowas gibt es auch fertig als Universalteil zu kaufen.



Und so greift der Halter dann ins Polrad.


In Action:




Hierbei die Kurbelwellenfixierschraube nicht eindrehen.
War dann trotzdem ein ganz gutes Gewürge. Der Halter rutscht gerne mal ab und mein antiker Drehmomentschlüssel knackt nicht, sondern man muss ihn ablesen.

Eine Schraube vom Halter hatten danach dann auch genug...


Und so ist der aktuelle Stand. Es fehlt "nur" noch Zylinder und Kopf.
An die Kabeldurchführungen von Lichtmaschine und Zündung gehört etwas Dirko.



Das Zeug habe ich dann auch an dem Decker des Anlassergetriebes benommen. Die Dichtung gibt es nicht mehr neu.

Ich durfte übrigens den schon fertig montierten Kupplungsdeckel noch einmal abnehmen. Die Steuerkette hat sich dermaßen dämlich verkeilt, dass ich sie über den Kettenschacht nicht mehr befreien konnte. Argh...

Dichtungspapier und gute Schere. Dann spart man sich die Matscherei.

Dreh die Kurbelwelle vorsichtig in beide Richtungen, dann entkeilt sich eigentlich die Kette wieder.

klx schrieb:

Dichtungspapier und gute Schere. Dann spart man sich die Matscherei.

Dreh die Kurbelwelle vorsichtig in beide Richtungen, dann entkeilt sich eigentlich die Kette wieder.

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Da kommt ein Gummiring rein. Aber ja, kann man auch mit Papierdichtung ersetzten.

Glaub mir, das habe ich versucht Ich musste sogar die Kettenschiene nochmal abbauen, damit die Kette raus wollte, das Biest

Kapitel 6: Montage Fortsetzung

Hier war lange Stille. Deswegen gibt es den Rest jetzt Schlag auf Schlag

Zylindermontage

Ich habe mich dazu entschlossen die Fußdichtung mit Dirko zu montieren. Aber nur eine dünner Schicht und mit dem Finger verstrichen.
2x Passhülsen nicht vergessen!


Ich habe mir aus DN110 Abflussrohr eine Kolbenmontierhilfe gebaut. Hat ganz gut geklappt damit.
Zylinder innen schön mit Öl / Fett einschmieren.




Dichtmasse quoll nur minimal raus. War wohl die passende Menge.


An die Zylindermuttern kommt man ja nur mit einen Ringschlüssel. Ich habe mir eine Nuss auf den Schlüssel geschweißt, damit ich die Muttern trotzdem mit einem Drehmomentschlüssel anziehen kann.


Und wenn man den Drehmomentschlüssel im 90° Wickel aufsetzt, verändert man auch den Hebel nicht. (An dieser Stelle erwarte ich wilde Diskussionen zu M=r * F )

Der Kolben steht im OT dann über den Zylinder. Das hat mich erste verwirrt. Das wird aber durch die Kopfdichtung ausgeglichen.


Kurbelwellenfixierschraube raus und dann bewegt sich das zum ersten Mal
Ja, leider mit VVS...

Kapitel 6: Montage Fortsetzung

Kopfmontage
Wer dringend schon mal den Kolben bewegen musste, muss jetzt erstmal wieder den OT suchen und die Kurbelwelle fixieren.
Die Kopfdichtung passt nur in eine Richtung. Wieder an die Passhülsen denken und dann kann der Kopf rauf!

Nockenwellenrad und Nockenwelle reinfummeln braucht etwas Geduld. Erst das Rad rein und mit dem Punkt zur Dichtfläche ausrichten. Dann die Nockenwelle wiederum mit der Markierung zum Rad einstecken. Und vor allem den Sprengring nicht vergessen, der das Hauptlager an seiner Stelle hält.


Linker Punkt zur Dichtfläche, mittiger Punkt an der Innenverzahnung zum Strich auf der Nockenwelle.


Dann folgen noch folgende Schritte, zu denen ich leider keine Bilder habe:

1. Mutter in Kurbelwelle, mit Schraubensicherung und Drehmoment.
2. Kurbelwellenfixierung lösen, Motor drehen bis der Schlitz der Mutter senkrecht steht.
3. Wasserpumpensitz mit Dichtmasse bestreichen
4. Wasserpumpenwelle so drehen, dass der Mitnehmer auch senkrecht steht und in den Schlitz der Mutter eingreifen kann.
5. Wasserpumpe einsetzen, wieder OT suchen und Kurbelwelle fixieren
6. Die restliche Dichtfläche mit Dichtmasse einschmieren
7. Eine Passhülse einsetzen, auch wenn es zwei Sitze gibt
8. Deckel aufsetzen und festschrauben. Achtung: Hier gibt es Unterschiede bei Schrauben und Drehmoment zwischen den Modeljahren/Motorvarianten(?).
9. Ventilspiel einstellen.
10. Nur den hinteren Ventildecken montieren. Der vordere stört beim Motoreinbau.

Für mich gab es noch Schritt 7a: Mehr Körnerpunkte auf die Kipphebelwelle machen. Siehe Motor Revision für Anfänger - mein erster Motor

Hallo,

laut Handbuch gehört bei den 640er Motoren doch die stärkere 0,7mm starke Fußdichtung verbaut. die grüne ist nur 0,5mm nicht das du dir den neuen Kolben samt Folgen zerstörst.

Was deine Werkzeugkonstruktion anlangt glaube ich nicht, dass man damit das korrekte Drehmoment erreicht. Nach meiner Theorie wird auf die Schraube so durch den 90° angesetzten Drehmomentschlüssel garkein Drehmoment ausgeübt. - Muss mich korrigieren - wenn man um den alten Drehpunkt dreht natürlich schon. Bei einer geradlinigen Verlängerung kann man (sogar ich) das jedoch einfach berechnen...

Mit dem Drehmomentschlüssel ist schon OK, aber Du MUSST das einzustellende Drehmoment neu berechnen.
Hier mal illustriert dargestellt:

Das Thema hatten wir auch schon mal: Drehmomente umrechnen....

MartinW schrieb:

(An dieser Stelle erwarte ich wilde Diskussionen zu M=r * F )

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Hat geklappt

MichiScholz schrieb:

Hallo,

laut Handbuch gehört bei den 640er Motoren doch die stärkere 0,7mm starke Fußdichtung verbaut. die grüne ist nur 0,5mm nicht das du dir den neuen Kolben samt Folgen zerstörst.

Was deine Werkzeugkonstruktion anlangt glaube ich nicht, dass man damit das korrekte Drehmoment erreicht. Nach meiner Theorie wird auf die Schraube so durch den 90° angesetzten Drehmomentschlüssel garkein Drehmoment ausgeübt. - Muss mich korrigieren - wenn man um den alten Drehpunkt dreht natürlich schon. Bei einer geradlinigen Verlängerung kann man (sogar ich) das jedoch einfach berechnen...

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Mhh, gute Hinweis. Ich hatte mir eine Teileliste aller Dichtungen besorgt und stumpf die Artikelnummern in den Warenkorb kopiert. Im Spareparts Finder werden aber tatsächlich zwei Fußdichtungen angeboten.
Tja, dann hoffe ich mal, dass die 0,2mm nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Soviel kann ich verraten: Läuft bisher

Kapitel 7: Motoreinbau

Und zack, da ist er wieder drin:




Geht alleine, ist aber fummelig. Auf jeden Fall von der linken Seite einbauen.
Wer pingelig mit dem Lack ist, macht es besser zu zweit.

Danach alle Ölleitungen, Stecker und Kühlmittelschläuche wieder montieren. Öl und Kühlmittel einfüllen. Mit dem Kickstarter bei Zündung aus kann man schonmal etwas Öl im Motor verteilen. Dann Zündkerze rein.
Den Deko-Zug wieder ran, Schalthebel, Ritzel, Kette, Auspuff, Anlasser und Tank montieren.

Beim Tank musste natürlich die Schraube abreißen. Da bin ich wohl nicht der erste... nervig ist es trotzdem


Schweißgerät ist nicht vorhanden. Daher habe ich es dann so gelöst:


Ich habe die Kiste über Nacht mit Flüssigkeiten stehen lassen. Zum Glück blieb alles dicht.

Dann nochmal alle Kisten durchsehen, ob man wirklich nichts vergessen hat

UND Zündung: