Motorrevision 583 620 ohne +

klx

Mitglied seit
5 Mai 2018
Beiträge
4.808
Standort
539*
KTM
KTM Duke 690 2011, KTM EXC 520 SM
Eigentlich wollte ich meine Duke 620 2nd Edition verkaufen. Bei der letzten Fahrt zum Volltanken ist mir dann ein neues, allerdings aus anderen LC4 Motoren bekanntes, Geräusch aufgefallen.

Also langsam nach Hause, Schraubendreher ans Ohr und den Motor. Erste Diagnose, unteres Pleuellager will nicht mehr. So kann man ein Motorrad nicht mit gutem Gewissen verkaufen.

Den Interessenten also die Probefahrt abgesagt, Motor ausgebaut und zerlegt.

Es war schnell klar, erste Diagnose war richtig. Nach nun 50000km möchte der Motor ein frisches Pleuel, einen neuen Kolben und einen neuen Kreuzschliff. Die Nikasilschicht ist scheinbar nicht angegriffen, die Laufbahn hat keine spürbaren Verletzungen.

Zylinder und Kurbelwelle waren jetzt bei Lanzaroad. Es wurde das hier im Forum angepriesene Pleuel mit verstärktem Pleuellager mit Einbau geordert. Dazu noch einmal honen des Zylinders und ein neuer Kolben. Habe hier den Wössner genommen.

Zusätzlich gibt es neue KW Lager, einen neuen Dichtsatz. Der SEM LimaRotor löst sich auf, da gibt es dann auch gut gebrauchten Ersatz.

Jetzt geht es langsam an den Zusammenbau mit neuen Teilen. Dazu wollte ich 1-20 Fotos hier unterbringen.

Denke so ab Montag. Brauche noch einen Tiefenmesser um das KW Spiel auszumessen, bzw. einzustellen. Der wird heute hoffentlich ausgeliehen.
 
Wenn man neues Spielzeug hat will man es ja ausprobieren. Konnte nicht warten, also ging es mit einfachen Mitteln an den Ausbau der alten KW Lager. Heissluftfoehn, Handschuhe und eine weiche Holzwerkbank. Geduld und Spucke gehören auch dazu. Spucke weil, ich erhitzen kreisend um das Lager so lange die Motorhälften, bis meine Spucke darauf verdunstet... :)

Danach beherzt aber ohne Gewalt auf den Tisch klopfen, dann fallen die alten Lager raus.

Die neuen Lager liegen jetzt im Eisfach..
 

Anhänge

  • IMG_20200821_171640.jpg
    IMG_20200821_171640.jpg
    316 KB · Aufrufe: 46
  • IMG_20200821_171646.jpg
    IMG_20200821_171646.jpg
    414 KB · Aufrufe: 46
Dann Mal die neuen Teile.. und gleich, wenn denn die neuen KW Lager drin sind messen, bangen und hoffen das die Distanzscheiben passen. Sonst doch erst nächste Woche weitermachen.
 

Anhänge

  • IMG_20200821_165038.jpg
    IMG_20200821_165038.jpg
    295,5 KB · Aufrufe: 57
  • IMG_20200821_165029.jpg
    IMG_20200821_165029.jpg
    355,9 KB · Aufrufe: 57
Die neuen Lager sind in den KW Gehäusen.
Gemessen habe ich:
Limaseite zu Lager: 33
Kuppseite zu Lager: 33,3
Dichtung: 0,3 ohne Fett

Kurbelwelle am Stumpf: 66

Macht rechnerisch 0,6 Spiel.

Habe 0,1 0,15 und 0,3 als Unterlegscheibe.

Lege jetzt die 0,15 Lima seitig auf und 0,1 Kupp seitig.

Macht dann rechnerisch ein axiales Spiel von 0,45.

Jetzt heißt es die Lagerinnenringe aufschrumpfen und aufsetzen, danach mit der Messuhr Gegenmessen. Ich gehe davon aus, eine quellende Dichtung kommt nochmal 0,1. Dann sollten so 0,35 mit der Messuhr zu Ermessen sein.

Wir werden sehen :)
 

Anhänge

  • IMG_20200821_204717.jpg
    IMG_20200821_204717.jpg
    434,8 KB · Aufrufe: 25
Könntest Dir überlegen ob Du gleich das Nadellager der Getriebewelle wechselst wenn schon offen ist. Das ewige Leben haben die Dinger nicht gepachtet.
 
Das kam schon neu. Ebenfalls ist das geschlossenes Nockenwellenlager verbaut und das neue Lager am Getriebe ebenfalls.

Es wurden Lagerringe aufgeschrumpft.. 120°C ist der magische Wert.

Habe die Gehäuse Hälften Mal mit fertiger Dichtung zusammengesetzt und mit der Messuhr das Spiel gemessen. Sind 0,45. Nix mit quellender Dichtung :) muss so klappen. Die Axialspiele der Wartungsanleitung soll zu klein sein. Der Pirat stellt im Sumobetrieb auf 0,3. Lt. diversen Foreneinträgen sind auch bis 0,5 unkritisch.

Sicher bin ich mir nur bei der Aussage, lieber etwas zu viel als etwas zu wenig.

Man wird sehen.. :)
 

Anhänge

  • IMG_20200821_211107.jpg
    IMG_20200821_211107.jpg
    334,9 KB · Aufrufe: 45
  • IMG_20200821_210216.jpg
    IMG_20200821_210216.jpg
    322,2 KB · Aufrufe: 46
Saubere Sache. Schaut gut aus!!!
 
Da ich schon beim Messen war. Die Kolbenringe nicht vergessen. Hier ist Spiel wohl auch wichtig.. :) Kommen zwar als passendes Kit.. aber lieber einmal mehr schauen.

Alle 4 Ringe haben das Soll und Ist von 0,4mm.

Ca. 50mm von der oberen Zylinderflaeche gemessen.

Die Ringe einfach in den Zylinder legen, und in der Lücke messen.

Also Kolben zusammen friemeln. Ich bin ein Freund von 120 Grad, bei den Oelabstreifringen gegeneinander natürlich nicht.
 

Anhänge

  • IMG_20200822_153528.jpg
    IMG_20200822_153528.jpg
    248,1 KB · Aufrufe: 35
Hallo Leute , ich lese schon eine ganze weile in Eurem Forum mit , das mit dem Pleulagerschaden kenne ich leider auch ! Aber ich habe meinen Motor für 1400 eus komplett neu gemacht da bei mir beide Ölpumpen mit Spänen und co voll wahren ! Das ergibt sich aus der Wissenslücke mit 10w40 vg Marco
 
Daher meine Frage, ein 10W40 ist an sich ist nicht unbedingt schlecht.
Dass es heute hochviskoseres gibt ist schlichtweg F&E geschuldet.

Einen Motorschaden rein an der Visko festzumachen ist daher in meinen Augen nicht korrekt.

Kenne sogar einen, der fährt 5W30 im aufgebohrten 620er...
Scheint auch zu laufen.
 
Meine Kati hatte 10w40 motorex bekommen vom Vorbesitzer ! Nach dem Pleulagerschaden und eingehender Recherche kam raus das min. 15w50-70 oder 16w reinkommt ! Das 10w40 ist als reines Wettbewerbsöl gedacht, da.es nach dem ersten Rennen wieder raus ist . Das hängt nich an der Viskosität sondern an der Scherfestigkeit bei einer Öltemperatur von ca 80 grad ! Wenn ich dann noch Lese das es Leute gibt die eine KTM "Kalt" fahren kommt mir das !
 
Was ist denn "Kaltfahren"? Im Leerlauf vor die Garage rollen und Motor ausmachen? Bei turbogeladenen Motoren mit gleitgelagertem Lader, ohne zusätzliche elektrische Ölpumpe nach 100km Autobahn nicht bei Volldrehzahl den Motor auszuschalten.. das leuchtet mir ein. Aber was bitte soll Kaltfahren bringen?
 
Kaltfahren, so wurde mir das erklärt, ist einige km VOR der Garage oder der Ankunft am Pass, mit geringer Last fahren, damit der Motor nicht mit glühendem Kolben abgestellt wird.
Ich mach das nicht, weil wenn ich irgendwo ein Kaffeehaus sehe, drehe ich keine Runden drumherum, sondern gehe gleich rein :LOL:
 
  • Like
Wertungen: klx
Ach.. und ich dachte immer die Motorkühlung sollte genau das Glühen der Kolben verhindern.. :) Welch illusionäre Vorstellung.
 
Ach.. und ich dachte immer die Motorkühlung sollte genau das Glühen der Kolben verhindern.. :) Welch illusionäre Vorstellung.
Tendentiell sind nach viel Last die Auslaßventile die heißesten Teile, in manchen Motoren bis zur Leuchterscheinung.

BTW einen Motor fährt man kalt wie man ihn warmfährt: immer, wenn man ihn nicht unnötig verschleißen möchte. Manchen fiel es schon auf, daß nach Rundstreckenrennen eine Auslaufrunde gefahren wird. Diese dient genau dem Zweck des Motorkühlens.
 
Okay. Ich bekomme die Kurve nicht zum 10w40...

Warm-fahren-, nicht im Stand stehen lassen bis das Öl sicher schmiert, alle anderen belasteten Teile aufeinander ausgedehnt sind... OK. Aber meine Motorräder 10min kalt fahren?

Keine meiner bisherigen Moppeds wird kälter beim rumtuckern. Die 4 GSXR die ich hatte nicht. Meine ehemalige 1050 nicht. Die Falco, die Tuono nicht. Die 612 nicht.. die 300er LC2 nicht und die Duke jetzt auch nicht. Und die 2 Ventiler-Ducati erst Recht nicht. Die Z400 aus den 80ern läuft noch nicht.. vllt. Klappt es ja da :)

Mag daran liegen das ich Vollgasetappen und Autobahn unter Knallgas vermeide... Und sicherlich kein Rennfahrer bin. Und auch keine Hardcorekomponenten in meinen Moppeds verbaue um die mir lange ausreichende Leistung noch mehr zu steigern.

Aber dennoch.. was hat das alles mit 10w40 und dem LC4 Motor zu tun? Und wieso wird mein schöner Motorfred zum halben Ölfred? Am Wochenende werde ich hier wieder 2 Seiten Bilder rein schneissen.. dann ist der Rest fast vergessen.
 
Studentenheim Wiener Neustadt

Neueste Themen

Zurück
Oben