Zylinderkopfdichtung wiederholt verwenden?

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Afrikaans

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KTM
400 Military, Honda GT 647
Eines meiner laufenden Projekte besteht darin,
aus zwei defekten LC4 400er Motoren einen zusammen zu stricken,
der wieder läuft.
Der eine Motor hatte einen Kopfschaden (Ventil krumm geschlagen),
der Zweite einen (noch) unbekannten Rumpfschaden mit jeder Menge bunter Späne im Öl.

Heute habe ich den Zylinderkopf vom Motor mit Rumpfschaden amputiert und frage mich,
ob ich die Kopfdichtung nochmals nehmen kann
(Neue ist bestellt, kann aber dauern......)?

Die "Alte" hat sich ohne jede Komplikation mit dem Zylinderkopf abgelöst
und sieht für mich (als unbelecktem Laien auf dem Gebiet) noch sehr ordentlich aus.

Wie halten es denn da die Wettbewerbs- und Geländefahrer,
die öfter (als ich) an Motoren werkeln?
Wenn die Alte noch für eine Saison mit 5000-10.000km gut wäre,
würde ich sie noch mal verwenden,
statt auf Ersatz zu warten.
 
Nicht wiederverwenden! Der Brennring in der Dichtung verformt sich beim 1. Anzug.
 
Habe früher innerhalb eines Jahres den Motor öfters öffnen müssen.
Auf die Idee diese Dichtung zwei mal zu benutzen wäre mir nie gekommen, weil mir alleine die Zeit für solche Experimente gefehlt hätte
 
Möglicherweise hatte Jemand die Zeit für Experimente?
ODER kann sogar ein Ergebnis eines solchen Experimentes (positiv oder negativ) vermelden.

Fest steht, dass eine neue Dichtung die sicherste Wahl ist,
darüber ist keine Diskussion nötig.
 
ich glaube im Keller liegt noch eine. Bevor du die alte wiederverwendest, schick ich dir die gegen Porto zu.

Gruß Ossi
 
@Ossi134

Danke für dein gutgemeintes Angebot.
Lob und Anerkennung für diese Einstellung!

Ich hab eine neue Dichtung bei meinem KTM-Händler bestellt.

Unabhängig davon geht es bei meiner Frage einfach darum,
ob irgendwelche Erfahrungen damit vorliegen,
eine gebrauchte Zylinderkopfdichtung nochmal zu verwenden?

Kann man das machen? Hält das? Wenn ja, wie lange.

Das man mit einer neuen Dichtung weder etwas falsch macht,
noch an den Bettelstab kommt, ist unstrittig.
An anderen Stellen eines Motors bau ich bei meinem Fuhrpark nicht immer eine neue Dichtung ein,
sondern mache das von den näheren Umständen abhängig.
Wie sieht die alte Dichtung aus?
Wieviel Aufwand kostet es,
den Schaden zu beheben,
wenn ich mich geirrt habe?
Was muss die Dichtung aushalten?

Da der Reparaturaufwand bei einer Zylinderkopfdichtung doch erheblich ist,
falls die nicht halten sollte,
frag ich nach Erfahrungen.
(Meine Mofa-Tuning-Zeiten sind fünf Jahrzehnte her und da hab ich Kopfdichtungen immer weitergebraucht).

Irgendeinen Verstrahlten oder in der Pampa Gestrandeten wird es doch geben,
der sowas schon probiert hat.
Oder bringen hier alle ihre Fahrzeuge zur Wartung zum KTM-Händler?:unsure:
 
Ich bin raus.
ich hab die noch nie weiterverwendet, auch nie drüber nachgedacht das zu machen
 
Also ich hab eine Kopfdichtung in Thailand mal wiederverwendet, die war davor aber nur für 1100km drin (nach Schaden neu gegeben) und nach neuerlichem Schaden war sie nochmal für ca. 2000km drin bis der Motor komplett neu aufgebaut wurde (wieder mit neuer Dichtung). War aber immer der selbe Kopf mit dem selben Zylinder, wäre das bei dir auch so?

Wenn dich ein eventueller Dichtungstausch bei auftretenden Problemen nicht zu sehr stört, würd ichs einfach probieren, aber mich würde das zu Hause wohl zu sehr nerven...
 
Das mit dem Mofa Tuning kann ich mich sogar noch drann erinnern.
Mangels Geld und Geduld wurde einfach die alte wiederverwendet.
Wenns nicht geklappt hatte war die ja bei Luftkühlung in 15 Minuten gewechselt.
Kumpel hatte damals einen Porsche 911 er Kolben mit 95er Bohrung in seiner XT500.
Weil es schwer Ersatz für die Kopfdichtung gab, hat er sich selber eine aus Kupferblech gemacht und dann weichgeglüht
 
War aber immer der selbe Kopf mit dem selben Zylinder, wäre das bei dir auch so?

Wenn dich ein eventueller Dichtungstausch bei auftretenden Problemen nicht zu sehr stört, würd ichs einfach probieren, aber mich würde das zu Hause wohl zu sehr nerven...

Danke für deinen Beitrag.
Das beweist immerhin, dass es möglich wäre,
ohne das gleich beim ersten Probelauf die Götter den Stinkefinger zeigen.
Im Fall eines Schadens auf einer Fernreise könnte man also hoffen,
noch ein Stück weit humpeln zu können.
In meinem Fall wäre es allerdings nicht der gleiche Kopf mit dem gleichen Zylinder,
sondern ich füge die funktionierenden Teile von zwei Motoren zusammen.

Ich werde mal drüber schlafen,
was genau ich mit dem Motorrad vorhabe,
in das dieser Motor wieder rein soll.
Es ist schließlich ein Unterschied,
ob ein Schaden auf irgendeinem Routineweg zum ALDI eintreten würde,
oder irgendwo in Zentralspanien.

Momentan tendiere ich zur neuen Dichtung,
denn wenn wieder gereist werden darf,
werde ich das machen.
In meiner zweite Mil ist zwar schon ein 640er Motor drin,
aber wie reibungslos da die Legalisierung laufen wird,
ist noch unsicherer als eine recycelte Kopfdichtung. :devilish:
 
Geht nicht. Die Dichtung hat u.a. einen Füllstoffring zum Brennraum welcher nach einmaligen Anzug verformt ist. Auch hat so eine Kopfdichtung einen gewissen Flex um sich entsprechend anzulegen, dieser ist bei einer gebrauchten einfach weg.
Das machen normal nicht einmal die größten Pfuscher. Wäre schade um die Arbeit.
 
Ich hab schonmal gepfuscht und die Dichtung zweimal verwendet. Bzw. Nach Pleuelkontrolle wieder zusammengebaut. Gut eingefettet.

Nichts explodiert, nicht abgebrannt, keine Einschlagspuren am Kolben. Kein Kühlwasser verloren.

Lief dann die Saison bis zur Revision.

Ist natürlich nichts was man dann aus der Erinnerung streichen sollte und nur ein Provisorium. Würde ich auch nicht an einem frisch fertig gebauten Motor machen. Nur an einem, bei dem mir bewusst, da geht sowieso in nächster Zeit Geld und Zeit rein.
 
Okay.

Es ist genau so, wie ich es mir schon dachte:
Eine Glaubensfrage.

Immer gibt es Anhänger der reinen Lehre und andererseits eher pragmatisch veranlagte Zocker.

Nachdem ich drüber geschlafen habe, entscheide ich mich hier in diesem konkreten Fall für Nummer Sicher.

Und zwar, weil ich nicht weiss, WO ich mit diesem Motor 2021 unterwegs sein werde.
Wäre ich mir sicher, dass diese hochbelastete Dichtung nur in Wohnsitznähe verrecken könnte,
würde ich es drauf ankommen lassen.
Wozu bezahle ich schließlich für einen Schutzbrief? ;)

Was aber, wenn ein Schaden weit weg in der Pampa auftritt?
Ich bin nicht mehr genügend gelenkig, um dann dem Idioten in den Hintern zu treten,
der den Schlamassel verursacht hat.

Danke für eure Unterstützung bei der Entscheidungsfindung.
 
IMG_20201021_143038683-01.jpeg

Zylinderkopfdichtung abgehoben und ein bisschen geputzt, während ich auf die Neuteile warte.
 
Ich denke Deine Entscheidung ist richtig. Auch ohne Anhänger der reinen Lehre zu sein, so bin ich immer bemüht (;)) es richtig zu machen, d.h. eben in diesem Fall die einmalige Verwendung. Im Prinzip wie @vogter es geschrieben hat ist es ja nicht nur ein Stück schnödes Dichtmaterial. Insbesondere da es sich um einen wassergekühlten Viertaktmotor handelt, bei einem luftgekühlten Zweitaktmotor erledigt die Aufgabe ja teilweise nur ein Kupferring oder gar zwei geplante Flächen. Insbesondere bei einem exotischen Motor wie der Mil-Motor ja einer ist, wären mir das Risiko von Folgeschäden zu hoch.
 
Zweiventiler Duc. Da ist nix mit Kopfdichtung. :)

Bin trotzdem gespannt wie sich der hier aufgebaute Motor hält. Der fredersteller scheint ja auch nicht zu pfuschen. Hoffentlich ist das Arbeit für die nächsten 30k sorgenfreien Kilometer.
 
Zweiventiler Duc. Da ist nix mit Kopfdichtung. :)

Bin trotzdem gespannt wie sich der hier aufgebaute Motor hält. Der fredersteller scheint ja auch nicht zu pfuschen. Hoffentlich ist das Arbeit für die nächsten 30k sorgenfreien Kilometer.

Ich verstehe den sicheren Weg so: Neue Dichtung wird verbaut (y)
 
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Zweiventiler Duc. Da ist nix mit Kopfdichtung. :)

Bin trotzdem gespannt wie sich der hier aufgebaute Motor hält. Der fredersteller scheint ja auch nicht zu pfuschen. Hoffentlich ist das Arbeit für die nächsten 30k sorgenfreien Kilometer.

Zweiventil Duc, der Rotax 560 in meiner CCM , der alte VW Köfer Motor und etliche andere Luftgekühlte Motoren kommen ohne Dichtung aus, da reicht die Flächenpressung weil da fast nur der Brennraum abgedichtet werden muß
 
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Kann Jemand, insbesondere Anhänger der reinen Lehre, mal beschreiben,
wie denn ein Schadensbild bei defekter Zylinderkopfdichtung beim LC4 Motor aussähe,
bzw. sich bemerkbar machen würde?

Rein informationshalber, ich mache (diesesmal) eine neue Dichtung rein.
Hab noch genügend andere Arbeiten zu machen, bis die eintrifft.
Beispielsweise den defekten 400er Rumpfmotor mit dem Kopfschaden säubern und für die "Hochzeit" vorbereiten....
 
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