Zylinderkopfdichtung wiederholt verwenden?

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Zunächst einmal folgende Bemerkungen: Solche Sprüche wie Anhänger der Lehre usw. mag ich nicht besonders, irgendwie ein Schubladendenken und nicht unbedingt freundlich. Kann lustig gemeint sein, vielleicht sollten wir einfach sachlich bleiben. Ich versuche aus gelernten Regeln und eigenen/fremden Erfahrungen (positiv und negativ) Rückschlüsse für mich zu ziehen und Entscheidungen zu treffen, man kann jedoch immer wieder neues lernen und sollte dafür offen sein.

Zum Thema: Die Aufgabe einer Zylinderkopfdichtung ist es (wie auch anderer Dichtungen allgemein), verschiedene Medien und Räume voneinander zu trennen. Dieses unter unterschiedlichsten Bedingungen in Bezug auf Temperatur, Druck usw., zudem noch mit einer gewissen Elastizität. Schadensbilder können beispielsweise Übergänge zwischen Brennraum und Wasser-/Ölkanälen, oder aber auch der Wasserkanäle nach außen sein. Meist erkennt man die defekten Übergänge nach der Demontage durch Laufspuren an den Dichtflächen, oder auch Spuren der Verbrennung an der Dichtung.

Speziell bei der Zylinderkopfdichtung muss eine gewisse Verformbarkeit und ein Rückstellvermögen vorhanden sein, denn die Verbindung zwischen Zylinder und Zylinderkopf ist ja ständig wechselnden Belastungen ausgesetzt. Durch die Unterschiede der Druckverhältnisse bei den entsprechenden Verbrennungstakten muss sie also sowohl bei Unterdruck, als auch bei Überdruck ihrer Aufgabe nachkommen. Deshalb ist auch erforderlich bei der Montage die vorgegebenen Vorspannkräfte/Drehmomentwerte einzuhalten und falls notwendig die Verschraubungen nach Vorgabe nachzuziehen. Aus diesem Grund werden die Dichtungen ja auch teilweise sehr aufwändig hergestellt und aus verschiedenen Materialien (entsprechend der jeweiligen technischen Anforderung zusammengesetzt. Das kann beispielsweise ein metallischer Grundträger, Füllmaterial, Zusatzdichtstoff und was auch immer sein. Manchmal auch gar nichts oder ein einfacher Dichtring…

Diese Zusammenhänge führen für mich zu der Entscheidung, eine Zylinderkopfdichtung nur einmal zu nutzen, denn Probleme im Schmier- oder Kühlsystem, bzw. sonstige Schäden am Motor möchte ich nach einer Reparatur/Montage möglichst vermeiden. Diese gilt auch für Fülldichtringe und speziell Aludichtungen am Bremssystem (usw.).

Vielleicht noch zu sonstigen Dichtungen: Auch hier sollte man immer entscheiden um welchen Dichtungstyp es sich handelt und was man macht. Bei Ventildeckeldichtungen und ähnlichen Anwendungen ist es keine schlechte Idee diese mit etwas Fett zu versehen und somit nach Prüfung ggf. wiederzuverwenden. Den Einsatz von sonstigen Dichtmitteln muss man ebenso bewerten, nicht immer die beste Lösung, auf jeden Fall nicht in der Menge übertreiben. Viel hilft nicht unbedingt viel, zudem sind Dichtungen die Normteilen entsprechen oft kostengünstig zu bekommen.

So, viel Text, mach was draus ;).
 
Danke für diesen Text.
Die Mühe macht sich nicht Jeder.

Soweit es mich betrifft,
bin ich mit Texten wie beispielsweise:
"Macht man nicht!"
unzufrieden.

Da möchte ich gleich erwidern:
"Es heisst: Das mache ICH nicht,
oder besser noch, das mache ich nicht, WEIL...".

Erfahrungsgemäß tritt man damit aber zielsicher dem Gegenüber auf den Schlips und erhält erst recht keine Antwort mit Nutzwert.

Allerdings erlaube ich mir schon indirekten Spott.
Ich spreche niemanden persönlich an, insofern hat jeder Leser die Möglichkeit, sich den Schuh NICHT anzuziehen.
Wer's macht, darf zu seiner Verantwortung stehen und nicht mich für seine Gedanken beschuldigen.
Was "sachlich" ist, entscheidet im Zweifelsfall der Forumsbetreiber.

Das nur mal als Randbemerkung zu meinem Mundwerk, bzw. Schreibstil. ;)
 
Danke für diesen Text.
Die Mühe macht sich nicht Jeder.

Soweit es mich betrifft,
bin ich mit Texten wie beispielsweise:
"Macht man nicht!"
unzufrieden.

Da möchte ich gleich erwidern:
"Es heisst: Das mache ICH nicht,
oder besser noch, das mache ich nicht, WEIL...".

Anscheinend hast du noch keine Gewerbliche Ausbildung genossen.
Bei deinem Thema oben würd ich ganz einfach sagen: Macht man nicht Punkt!
Nätürlich kanst du mit Deinem Klamotten machen was du willst
 
Nein, habe ich nicht.

Nichtsdestotrotz ist mir bekannt, dass ein gewerblicher Reparaturbetrieb einerseits für seine Arbeit haftet
und andererseits auch kein Auskunftsbüro ist.

Wobei ich mein KTM-Händler hinsichtlich Auskunftsfreude und Umgangston keine Vorwürfe machen kann
und aus den oben genannten Gründen nicht auf die Idee komme,
ihn um die Verwendung einer gebrauchten Zylinderkopfdichtung zu bitten.

Allerdings habe ich auch hier nicht gefragt,
ob ein KTM-Fachbetrieb eine gebrauchte Zylinderkopfdichtung wiederverwenden könnte.
 
Ich vermute @ferdi hat damit etwas anderes gemeint.

Jo, wenn Kolege mit Texten wie " macht man nicht " unzufrieden ist, macht das auf mich einen gewissen Eindruck.
Wenn ich in meiner Ausbildung mit meinem Ausbilder diskutiert hätte warum man mit den mir anvertrauten Meßmitteln so und so umzugehen hat, und weil man das und das so nicht macht, und ich wäre damit unzufrieden gewesen und hätte das gerne in einer Diskussion erklärt bekommen , hätte ich vlt keine vollendete Ausbildung bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein tiefemfundenes Mitgefühl für das Leid und die Not, die du durch einen autoritären Lehrherrn erfahren hast, der deine wirtschaftliche Abhängigkeit als Druckmittel gebraucht hat, um es sich leicht und dich fügsam zu machen.

Da hatte ich wohl mehr Glûck.

Ich bin für selbstständiges Denken und Hinterfragen von Routinen von den entscheidenden Mitarbeitern des Unternehmens gelobt und gefördert worden und konnte meinen ersten und zweiten Ausbildungsgang dank Hilfe meines Arbeitsgeber sogar verkürzen.

Wie auch immer:
Mit nunmehr 63 Lebensjahren ist es mir egal, ob ich bei Irgendwem gewisse Eindrücke hinterlasse.
Immerhin ist es so, dass mir hier niemand - genau wie dein Lehrherr - antworten muss.
Erst recht nicht, wenn meine Unzufriedenheit oder etwas Anderes an mir aufstösst.

Um zum Thema zurück zu kommen:
Die Frage wurde zu meiner Zufriedenheit beantworten und ich baue (diesesmal) eine neue Kopfdichtung ein.
 
Also dein Mitgefühl kannst du dir hier sparen.
Wegen der Kopfdichtung:
Man kann natürlich alles machen aber ob es sinnvoll ist braucht nicht von dir ,der noch nicht einmal alleine den Auspuff abgedichtet bekommt, angezweifelt werden.
Vielleicht selbständig mal das Werkstatthandbuch lesen und weniger indirekt spotten.

Rüdiger
 
Herzlichen Dank für deine wertvolle und "sachliche" Lebenshilfe und Bewertung meiner handwerklichen und Lesefähigkeiten.

Die Erleuchtung lässt mich wohlig schaudern.

Lese das Handbuch und frag nicht in Foren Menschen die nicht helfen, aber belehren wollen.

Und vor Allem:

Respektiere diese Wohlmeinenden für ihre Gnade dir gegenüber.
 
Mit Bewertungen bist du ja auch sehr zurückhaltend, aber wenn ich respektiere das Entscheide ich immer noch selbst.

Rüdiger
 
Nun ja, offensichtlich sucht du nach Selbstbestätigung auf meine Kosten.
In diesem Sinne ein schönes Restleben,
ich spiele dein Spiel nicht mit.
 
Auch ein Irrglaube ist ein Glaube, und du irrst dich.

Rüdiger
 
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