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- LC4 640 Enduro 05, 400 Mil 04, 950 Adv 03, BMW R80G/S 1986
Zum Thema: Die Aufgabe einer Zylinderkopfdichtung ist es (wie auch anderer Dichtungen allgemein), verschiedene Medien und Räume voneinander zu trennen. Dieses unter unterschiedlichsten Bedingungen in Bezug auf Temperatur, Druck usw., zudem noch mit einer gewissen Elastizität. Schadensbilder können beispielsweise Übergänge zwischen Brennraum und Wasser-/Ölkanälen, oder aber auch der Wasserkanäle nach außen sein. Meist erkennt man die defekten Übergänge nach der Demontage durch Laufspuren an den Dichtflächen, oder auch Spuren der Verbrennung an der Dichtung.
Speziell bei der Zylinderkopfdichtung muss eine gewisse Verformbarkeit und ein Rückstellvermögen vorhanden sein, denn die Verbindung zwischen Zylinder und Zylinderkopf ist ja ständig wechselnden Belastungen ausgesetzt. Durch die Unterschiede der Druckverhältnisse bei den entsprechenden Verbrennungstakten muss sie also sowohl bei Unterdruck, als auch bei Überdruck ihrer Aufgabe nachkommen. Deshalb ist auch erforderlich bei der Montage die vorgegebenen Vorspannkräfte/Drehmomentwerte einzuhalten und falls notwendig die Verschraubungen nach Vorgabe nachzuziehen. Aus diesem Grund werden die Dichtungen ja auch teilweise sehr aufwändig hergestellt und aus verschiedenen Materialien (entsprechend der jeweiligen technischen Anforderung zusammengesetzt. Das kann beispielsweise ein metallischer Grundträger, Füllmaterial, Zusatzdichtstoff und was auch immer sein. Manchmal auch gar nichts oder ein einfacher Dichtring…
Diese Zusammenhänge führen für mich zu der Entscheidung, eine Zylinderkopfdichtung nur einmal zu nutzen, denn Probleme im Schmier- oder Kühlsystem, bzw. sonstige Schäden am Motor möchte ich nach einer Reparatur/Montage möglichst vermeiden. Diese gilt auch für Fülldichtringe und speziell Aludichtungen am Bremssystem (usw.).
Vielleicht noch zu sonstigen Dichtungen: Auch hier sollte man immer entscheiden um welchen Dichtungstyp es sich handelt und was man macht. Bei Ventildeckeldichtungen und ähnlichen Anwendungen ist es keine schlechte Idee diese mit etwas Fett zu versehen und somit nach Prüfung ggf. wiederzuverwenden. Den Einsatz von sonstigen Dichtmitteln muss man ebenso bewerten, nicht immer die beste Lösung, auf jeden Fall nicht in der Menge übertreiben. Viel hilft nicht unbedingt viel, zudem sind Dichtungen die Normteilen entsprechen oft kostengünstig zu bekommen.
So, viel Text, mach was draus .