KTM 690 Enduro R
KTM 690 Enduro R:
• 26.08.2014:
Es ist soweit, ich hab ne Kati!
Nach langem hin und her habe ich doch noch eine neue 690er von 2013 mit 0 km gefunden.
Und dass auch noch zu einem echt guten Preis! Jetzt heißt es, zulassen, einfahren und den ersten Service machen lassen. So lernen die Kati und ich uns erst mal kennen und ich habe hinterher den Vergleich vorher/nachher.
• 02.10.2014:
Heute hab ich sie endlich zugelassen und am Wochenende gib es die erste Ausfahrt.
• 04.10.2014:
Mein erster Eindruck:
ICH SITZE AUF EINEM FAHRRAD!!!
Diesen Eindruck werde ich auch irgendwie nicht mehr los. Dadurch dass der Tank im Heck untergebracht ist und vorne "nur noch" die Airbox sitzt, baut die Maschine schön schmal. So kann man im Gelände gut bis an den Lenker rutschen um in Anliegern möglichst viel Gewicht aufs Vorderrad zu bekommen. Die Folge ist ein Gefühl des verloren Seins.
Es ist schwer zu beschreiben, es fehlt einfach was! Man kommt sich vor wie ein Riese, der auf einem zu kleinen Fahrrad fährt. Das mag ja bei einer Wettbewerbs-MX Maschine gut sein, aber bei einer Enduro die auch für längere Touren gedacht ist stört mich das irgendwie!!
Noch bin ich am einfahren, aber dass was der Motor jetzt schon an Performance liefert ist echt beeindruckend! Ich muss mich nur noch ein wenig eingewöhnen. Wenn man, wie ich, von einer BMW R 1200 GS kommt ist das schon ein krasser Unterschied!!!
• 27.02.2015:
Meine erste kleine Runde nach der Winterpause, hat mich zu GST in Berlin geführt. Der Grund, der Einfahrservice ist fällig und dafür will ich mir einen Termin holen.
Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich den neuen Auspuff testen, den ich letzten Sonntag angebaut habe. Nachdem ich zu Anfang ein wenig vom eher unauffälligen Sound der 690er enttäuscht war, klingt sie mit dem Leo Vince "ONE" Slip-on richtig kernig!
So wie man es von einer KTM erwartet!! Bin nur gespannt wie es der Rennleitung gefällt...
Und wo ich schon mal da bin, wird gleich noch der offene Luftfilterdeckel mitgenommen.
Überhaupt werde ich ab jetzt versuchen, so viele Teile wie möglich von meiner Quest-Wunschliste zu besorgen und schon zu verbauen.
So kann ich sie schon im Vorfeld testen und habe bei dem eigentlichen Umbau nicht mehr ganz so viel zu tun.
• 03.03.2015:
Heute gab's den ersten Service.
198 Schleifen für nen Ölwechsel und ein bissel nachschauen!
• 09.03.2015:
Hab heute den offen Luftfilterdeckel wieder entfernt. Das war mir dann auf Dauer doch zu viel!! Die Karre hat sowas von gebrüllt
, da wär jede Kontrolle, meine gewesen. Jetzt fahre ich den Serienluftfilterdecke, denn ich aber ein wenig
optimiert habe.
Bei der Gelegenheit hab ich gleich noch das originale Windschild verbaut. Da ich noch ein paar Tage ohne Quest-Kit fahren werde, wollt ich wenigsten ein wenig mehr Komfort haben. Und was soll ich sagen, es bringt tatsächlich etwas! Ich bin ca. 182cm groß und mein Helm liegt schön verwirbelungsfrei im Wind während meine Schultern gut entlastet werden.
• 24.04.2015:
Bin grad von einer dreitägige Tour zurück.
Es ging auf polnischer Seite entlang der Oder zur Ostsee und dann mit nem Schlenker über die Müritz wieder zurück (ca. 1000km).
Jetzt da sie eingefahren ist kann ich auch mal beherzt am Kabel ziehen...man geht da die Post ab
man kann garnicht so schnell schalten wie sie hoch dreht
!!!
Aber auch das entspannte dahinroller macht richtig Spaß! Generell hab ich das Gefühl mit ihr ein bisschen gemütlicher unterwegs zu sein!!
Mir gefällt meine
immer besser
• 17.06.2015:
Sieben Tage, über 3000 KM und drei Länder.
Hab grad die Kati wieder abgerödelt. Eine ereignisreiche Woche und meine erste große Tour mit der Kati liegt hinter mir!
Ich war mit ein paar Freunden im Schwarzwald bei Touratech auf dem Travel-Event. Die Anreise musste aus zeitlichen Gründen an einem Tag erfolgen, dass hieß knapp 800 KM Autobahn
im Nachhinein war es garnicht so schlimm wie befürchtet. Bei einer Reisegeschwindigkeit von ca. 110 KM/H, lässt es sich gut aushalten! Nur der Hintern hat nach gut 300 KM ordentlich gemeckert...aber mit ein wenig Übung müsste das besser werden!!
Vom Travel-Event aus haben wir dann einen Tagesausflug nach Basel unternommen, wo ich mich in live von der Qualität des Quest-Kits überzeugen konnte. Außerdem hab ich mir gleich noch einen anderen DB-Killer mitgenommen. Mit ihm ist der Leo nicht mehr so extrem laut und die schrillen Spitzen sind weg. Auch läuft der Motor jetzt ein bisschen geschmeidiger im Bereich um 2500 Touren.
Nach dem Travel-Event sind wir ganz entspannt drei Tage lang über Landstraßen wieder zurück nach Berlin gefahren.
Es ist schon erstaunlich wie sparsam man mit der Kati unterwegs sein kann, 3,6 Liter auf hundert Kilometer sind echt krass! Das wird in Verbindung mit den Zusatztanks eine beeindruckende Reichweite ergeben
• 03.07.2015:
Nach 8750 KM ist der Hinterreifen (TKC80) fertig.
Da ich nicht so auf Mischbereifung stehe fliegt der Vorderreifen auch mit Weg!
Ersatz liegt schon im Keller, ein Satz Mitas E09 Dakar. Man ist das ein steifes Teil!! Mein Reifenspezi hatte echt zu kämpfen
Jetzt bin ich ja mal gespannt wie lange er hält...
• 30.07.2015:
Knapp 9000 KM in nicht mal fünf Monaten...garnicht mal so schlecht!
Hab die Kati grad vom 10000er Service abgeholt.
Rund 420,- € hat mich der Spaß gekostet, dabei habe ich das Öl schon selber mitgebracht...
Bei der Gelegenheit gab's gleich noch den PP Schaum Luftfilter, außerdem habe ich noch den Ansaugschnorchel gekürzt und den Sekundärluftschlauch verschlossen. Der Unterschied ist enorm!! Jetzt lässt es sich schon ab 2000 Touren fast ruckelfrei fahren und der Motor dreht butterweich hoch bis in den Begrenzer.
• 24.08.2015:
Ende der "Testphase“
9960 km stehen auf der Uhr.
Der Umbau beginnt...
Mein Fazit:
Allgemein:
Ich liebe meine
!!!
Ist sie besser als die BMW?
Nein!!
Sie ist anders...
Ich liebe auch meinen weis/blauen Eisenhaufen. Er ist so schön unkompliziert und alles passt!
Aber das ist auch das Problem...er ist zu...perfekt, zu...digital...zu...Emotionslos...ich kann es nicht richtig in Worte fassen!
Die Kati ist nicht perfekt!
Sie hat Ecken und Kanten!
Sie hat kein ABS, kein Infodisplay, kein CanBus oder anderen elektronischen Schnickschnack!
Sie hat "nur" 690 Kubik und keine Zigtrilionen PS!
Man muss mehr schalten, mehr arbeiten, mehr mitdenken sich anpassen!
Sie ist einfach eine pure Fahrmaschine, die rasselt, tickert, klackert und vibriert!!
Sie reduziert das fahren wieder auf das wesentliche, ist...Emotion!¡!
Und das liebe ich an ihr
Auf der Straße:
Nach der Eingewöhnungsphase fühle ich mich richtig wohl auf der Kleinen.
Sie ist so schön leichtfüßig! Im Stadtverkehr und in engen Passagen macht sich das geringe Gewicht in Verbindung mit der schmalen Hüfte positiv bemerkbar. Nur der begrenzte Lenkeinschlag nervt ein wenig. Rangieren endet oft in "Wendung in 10 Zügen"!!
Ich bin schon einige Einzylinder gefahren, aber was die KTM hier an bumms liefert ist echt der Hammer. Ab 2500 Touren schieb sie wie der Teufel und dreht freudig bis in den Begrenzter. Das einzige was ich ein wenig von meinem Boxer vermisse ist das fahren mit geringer Drehzahl. Das ist aber ganz normal bei einem Einzylinder und war mir im Vorfeld auch klar.
Ich fahre sie meist so das ich mich im Bereich um die 3000 Touren bewege. Dann läuft sie schön geschmeidig, hackt nicht so in die Kette und reagiert sehr spontan auf Gasbefehle. Für eine Einzylinder läuft sie aber insgesamt echt geschmeidig und ist nicht mit ihren alten bockigen Geschwistern zu vergleichen!
Ich habe eigentlich nur einen Kritikpunkt, die beiden letzten Gänge könnten ruhig ein wenig länger übersetzt sein. Grad auf Landstraßenetappen bei um die 100 km/h ist das Drehzahlniveau mit 4700-5000 Touren schon recht hoch und man wünscht sich einen weiteren Gang!
Im Gelände:
Sche..e, was für ein kleiner, böser Teufel!!
Leider habe ich es nicht geschafft mit der Kati mal ne Runde auf einer richtigen MX-Strecke zu drehen und so beschränken sich meine Offroad Erfahrungen "nur" auf Feld-, Wald u. Schotterwege des beschaulichen Brandenburgs.
Zu Anfang hatte ich das Gefühl dass die Kati sehr nervös ist, aber dem ist nicht so! Vielmehr ist ihr Fahrwerk und der Rahmen so steif dass sie auf jeden noch so kleinen Impulse reagiert.
Also nicht die Kati war nervös, sondern ich war es!!
Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es eine Ware Freude mit ihr einfach quer durch die Botanik zu pflügen.
Querrinnen, Wurzeln, Tiefsand, alles wird plattgebügelt und der eingeschlagene Kurs wir gehalten!!
Ich hatte einige Situationen in denen ich dachte "jetzt legst Du Dich", doch nix da.
War da etwas?!?
Mit meiner 1200er hätte ich bestimmt gelegen...